Jammer-Blog

Heute wird mein Blog missbraucht - es mutiert zum Jammerblog. Warum?
... seit Jahren fällt es mir unangenehm auf, dass sich die Schriftgröße in Zeitungen, Formularen, ja selbst auf Beipackzetteln zu Medikamentenverpackungen stetig verkleinert .
Das örtliche Telefonbuch bildet da keine Ausnahme, ganz im Gegenteil.
Was mutet man den Menschen eigentlich zu? Ist es selbstverständlich, immer eine Lupe bei der Hand zu haben, um das was wir wissen wollen, zu entziffern?

... permanente Musikberieselung in Einkaufszentren. Nicht nur rund um die Weihnachtszeit mit "o Jubel, o Freud", sondern das ganze Jahr über. Die Apothekerin meines Vertrauens, kämpft seit Jahren mit dem Management unseres großen Einkaufszentrums, um wenigstens für ihren Bereich eine Zone der Ruhe zu erreichen. Nicht mit durchschlagendem Erfolg.

... Müllentsorgung beim Wandern in den Bergen.
Viele Menschen führen in ihren Rucksäcken, Jausenbrote und Getränkedosen/flaschen mit, um sich unterwegs stärken zu können. Das bedeutet, dass sie die "gewichtigen" Dinge mitunter "mühevoll" bergauf tragen. Sobald sie aber ihre Mahlzeit eingenommen haben, sind sie - trotz Stärkung - nicht mehr in der Lage, die leeren Dosen, Flaschen, Plastikbecher etc. ins Tal zu tragen. Doch verrückt - oder?

So - Jammer-modus *off*.
Jossele - 25. Aug, 17:12

Ich stimme in den Jammer mit ein, aber helfen tuts auch nicht.

Bei Schriftgrößen spart man halt weil immer mehr auf wenig Raum untergebracht werden muss. Na ja, muss, Telefonbuchseiten sind halt ein Kostenfaktor, Beipackzetteln detto. Der Pflicht ist Genüge getan, und die Erzeuger von Lesebrillen reiben sich vergnügt die Hände.

Berieselung, akustisch oder optisch, liegt einfach im Trend. Oberfläche ist angesagt, so ein bisserl mitschwimmen im Mainstream, Mozart, leise, mit übervielen Streichern, da kauf ich doch gleich doppelt so viel ein vor lauter einlullender Wonne.

Die Berg und der Müll sind was anderes, und nicht nur die Berg.
Nachdem wir sowas von der Nabel der Welt sind, also jeder einzelne für sich, ist es klar, dass wir einfach nur fallen lassen, weil irgendwer räumt das schon weg. Der Tschick fliegt klarerweise aus dem Autofenster, oder halt auf den Gehsteig, so wir uns der ursprünglichen Fortbewegung bedienen müssen.
Die Berg, ich bitte sie, die werden konsumiert, und da fliegt halt schon einmal ein leeres Enegiedrinkdoserl in die Botanik, das Plastik der Verpackung vom Energieweckerl gleich dazu.
Wasser bitte nur in kleinen Einwegplastikflaschen, weil die sind praktisch.

Verrückt ist diese Welt nicht, wir scheinen uns nur, vor geraumer Zeit, davon abgekoppelt zu haben, weil was wir sind, das haben wir zu oft in die Hände anderer gelegt.

Elisabetta1 - 25. Aug, 21:48

@Jossele hat es,...

...auf den Punkt gebracht: Früher musste man aus eigener Kraft einen Berg erklimmen und da war der Respekt und die Mühe noch präsent. Heute - mit dem Lift oder der Gondelbahn, verhalten sich die Menschen wie im Tal bzw. in den Städten. Schade. ;-(
Elisabetta1 - 26. Aug, 00:41

@WVS

Ja, mir ist der Inhalt Ihres Postings nicht entgangen. Ich habe nur den Kommentar von Jossele in Bezug auf " den Berg konsumieren " nochmals in diesem Sinne erläutert.
Mac7 - 26. Aug, 16:44

speziell

...was die Berge angeht, so waren meine Erfahrungen auf zwei Gletscherwanderungen vor wenigen Tagen durchweg positiv. Nirgendwo wurde etwas hingeschmissen, nirgendwo lag etwas. Am Basiscamp wurden die zur Verfügung gestellten Abfallbehälter gerne benutzt. Ich glaube auch, dass jemand, der beim Wegwerfen beobachtet worden wäre, ziemlichen Stress mit den anderen Wanderern bekommen hätte.
War übrigens im ach so "unsauberen" Frankreich . . .
Elisabetta1 - 26. Aug, 22:30

ah mon Dieu! ;-)
In Frankreich gibt es auch gesittete Menschen, die wissen, was man in den Bergen nicht tut. In unserem Land ja ebenfalls, aber sie werden immer weniger.
Jossele - 27. Aug, 17:42

Na ja, es ist schon so, dass sich der allergrößte Teil der Bergbegeisterten vorbildlich verhaltet. Eine leere Dose neben dem Weg fällt halt dann auf.
Ich war vor kurzem am Hochkönig, blitzblank da oben.
Ein Stückerl weiter unten, da wo man leicht hinkommt, da sieht die Sache schon anders aus.
Bermejo - 25. Aug, 17:51

Telefonbücher? Wer braucht in Zeiten des Internet noch ein Telefonbuch? ;-)

Elisabetta1 - 25. Aug, 21:49

ICH ;-))

Bei mir ist der PC nicht rund um die Uhr eingeschaltet und wenn ich mal schnell eine Nummer oder Adresse benötige, muss das Telefonbuch befragt werden.
Mac7 - 25. Aug, 23:30

Es hat sicherlich auch etwas...

...mit "Tageskondition" zu tun.

Gestern war ich tagsüber in einer Großstadt und habe den "Rummel", das Getöse, die vielen Menschen und das "Tohuwabohu" . Abends stand ich dicht gedrängt mit zigtausenden vor einer Bühne und habe mir stundenlang ein lautes Rock-Konzert angehört. Mir hat der gestrige Tag gut gefallen.

Heute Abend bin ich mehrere Stunden durch ein Waldgebiet gelaufen, habe mich den leisen Geräuschen des Waldes hingegeben und daran gestört, wie hell der halbe Mond scheint. Dann, zurück in der "Zivilisation" war mir jede Straßenlaterne zu hell, jeder Fernseher aus irgend eines Nachbarn Fenster zu laut. Mein Problem mag sein, dass ich für mein Alter (leider) sehr gut höre...

Wenn Stress geschieht, kann ich Lärm nicht haben. Wird manchmal Stress durch Lärm (=Musikberieselung) erzeugt? Ich denke schon, es macht (mich) unterschwellig aggressiv. Ich gehe dann und kaufe woanders ein.

Und denke über eine Gleitsichtbrille nach, denn dieses Problem kenne ich - irgendwie ;-)

Elisabetta1 - 26. Aug, 00:46

Für das Rockkonzert --> Bewunderung, das könnt' ich niiiieee ;-))
Hören --> je besser, umso besser und das meine ich ernst
Gleitsichtbrille --> nicht die selbe Präzision, wie eine Lesebrille - und das sage nicht ich, sondern mein Optiker ;-)
treo - 26. Aug, 00:05

ein bissi die gefahr von "off topic"; andererseits aber ist auch das essen eines einfachen butterbrotes eine art der weltzueignung: Posted using Mobypicture.com

....und wer jetzt das butterbrot sucht oder sich mit den mysterien des begriffes "weltzueignung" befassen will, ist aufgerufen, seiner/ihrer phantasie freien lauf zu lassen......;-)

Elisabetta1 - 26. Aug, 00:49

@treo

es ist nicht ein "bissi" off topic - es ist total off topic, aber,......das bin ich mittlerweile gewöhnt. gewisse menschen haben bei mir ja - bis auf seltene ausnahmen - narrenfreiheit - und das weißt du genau.
;-))
stellinger - 26. Aug, 10:37

Letzteres . . .

. . . ärgert mich auch immer maßlos. Warum können sich die Menschen nicht mehr richtig benehmen? Was geht in deren Köpfen vor? Da wird geraucht, wo es, aus guten Gründen, verboten ist. Der Müll wird dort entsorgt, wo man gerade steht. Das geht bei Kindern schon los. Wenn die es nicht gleich richtig lernen, begreifen sie es nie. Die Menschen haben überhaupt kein Unrechtsbewusstsein mehr!!! Manchmal möchte ich wirklich dazwischen hauen.

Liebe Grüße
Jürgen

Elisabetta1 - 26. Aug, 12:24

Auf einen einfachen Nenner gebracht: Die Kinder lernen es von den Erwachsenen, sie sind meist die "Vorbilder" und bei denen ist die Disziplinlosigkeit zum Programm geworden.
;-((
stoppl - 26. Aug, 14:34

der abstieg in die laxheit begann
mit der 68er generation
antiautoritäre erziehung
keine vermittelten werte
das ist die ernte

Elisabetta1 - 26. Aug, 22:33

So ganz Unrecht hast Du ja nicht, aber diese Aufbruchstimmung hat damals viele Veränderungen ausgelöst und nicht alles findet heute Zustimmung.
walküre - 26. Aug, 16:52

Sie jammern nicht, Sie stellen fest. Jammern ist nämlich eher subjektiv, was Sie aber anprangern, lässt sich objektiv feststellen. (Mir wär lieber, dieser Eintrag wäre nur Gejammer.)

Die Sache mit der Schriftgröße auf Formularen, Beipackzetteln etc. glaube ich begründen zu können: Möglicherweise ist es gar nicht erwünscht, dass sich Menschen genauer mit (Versicherungs-)Formularen, Beipackzetteln und sonstigen Inhaltsangaben beschäftigen ? Wenn ich überlege, mit wie wenigen Medikamenten mein Schwiegervater in ungefähr 80% aller Krankheitsfälle ausgekommen ist, sofern sich Medikation überhaupt als unabdingbar herausgestellt hat, und wie wenige Inhaltsstoffe diese Mittel besaßen (und damit auch überschaubare Nebenwirkungen), und mir dann ansehe, was man heute schon bei einem schlichten grippalen Infekt verschrieben bekommt ...

Bei den Inhaltsangaben vieler Lebensmittel verhält es sich ähnlich: Hat früher ein Zuckerl meinetwegen aus Zucker in irgendeiner Form, Fruchtsaft oder Gewürzölen und bestenfalls Farbstoff bestanden, so sollte man heutzutage besser Lebensmittelchemiker sein, um zu verstehen, was man da eigentlich zu sich nimmt. Der Meinl am Graben hat übrigens dieser Unsitte vieler Lebensmittelproduzenten schon vor längerer Zeit Rechnung getragen und an den Einkaufswägen Lupen montiert, und das keineswegs, weil dort nur alte Menschen einkaufen, sondern weil viele Aufdrucke auch für normalsichtige junge Menschen nicht mehr zu entziffern sind.

Was die allgemeine Musikberieselung angeht, so meine ich, bereits eine gewisse Trendwende feststellen zu können. Das einzige Einkaufszentrum, in dem man mich ab und zu findet, ist das Donauzentrum, und dort kann ich mich nicht an Musik in dieser Form erinnern. Auch auf den Wiener Weihnachtsmärkten findet übrigens solches nicht statt.

Der Müll ist ein Thema, anlässlich dessen ich jederzeit an der Menschheit verzweifeln könnte. Hier in der Stadt haben wir eine große Mistkübeldichte, und trotzdem liegt beispielsweise bei uns im Grätzl auf 100 Metern zwischen zwei Mistkübeln (einer in Sichtweite des anderen) nicht wenig Müll.
Über den Müll in ländlichen Regionen habe ich mich schon vor ein paar Jahren ausgelassen:

http://walkuere.twoday.net/stories/3827387/

Elisabetta1 - 26. Aug, 22:48

Sie haben recht, es ist nicht bloß Jammerei, sondern das Aufzählen von Fakten, aber weil ich mich immer wiederhole und manchesmal auch mein Umfeld, speziell wegen des Mülls, nerve, empfinde ich es selbst schon als stetes Klagen.
Ihr komplexer Beitrag aus dem Jahre 2007 zeigt sehr deutlich, dass sich an der Problematik in den vergangenen f.ü.n.f Jahren kaum etwas geändert hat.
capra ibex - 26. Aug, 22:50

ist schon einige Zeit her, als ich folgendes beobachtet habe:

von meinem Fenster in der Arbeit, Blick auf einen Mistkübel darunter, direkt neben dem Mistkübel liegt jede Menge Müll, M*C*-Donaldsackerl, Burgerkarton, und noch einiges mehr. Ich dreh mich zu meiner Kollegin, sag - jetzt schau dir das an da draußen, wir schauen wieder raus .... und sehen:
den Übeltäter, eine Krähe die gerade den Mistkübel ausräumt, auf der Suche nach freßbarem, eines nach dem anderen wirft sie raus.
Elisabetta1 - 26. Aug, 23:59

Da sage ich doch glatt, besser die Krähe räumt den Mistkübel aus, als die Vogelnester in Mr. Duffys Garten auf der Suche nach etwas freßbarem.
Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich die intelligenten Krähen anpassen können, sogar im Stadtgebiet finden sie immer etwas.
Treibgut - 26. Aug, 22:31

Jammerei

Die Bösewichte müssen halt bestraft werden (Müll). Genau genommen fehlt es an der Überwachung.

Telefonbücher sind wirklich anachronistisch. Hier bekommt auch jeder ein Telefonbuch, auch wer es nicht bestellt hat (wie ich). Ebenso gut könnte man vermutlich die Hälfte drucken und dafür das Schriftzbild vergrößern.

Musikberieselung: ist auch nach meinem Eindruck seltener geworden.

capra ibex - 26. Aug, 22:47

in Köln funktioniert die Überwachung ja besser ;-)
Elisabetta1 - 26. Aug, 22:56

@Treibgut

Um Menschen, die als "Müll-Sünder" in der Natur unterwegs sind, zu überwachen, würde ein ganzes Heer von Überwachungsorganen erforderlich sein und selbst da gäbe es sicher noch "Täter".

Vielleicht seid ihr uns, wie in so manch anderem auch, schon voraus und Beschallung durch Musik ist "out". Hoffentlich.
Elisabetta1 - 26. Aug, 22:59

@Capra Ibex

Ja, da kann so mancher ein Lied davon singen, wenn er seine Zigarettenstummel achtlos wegwirft. ;-))
(Wie war das mit dem Schaden und dem Spott?)
Iggy - 28. Aug, 16:12

auch ganz winzig geschrieben sind

vertragsänderungen bei versicherungen und geschäftsbedingungen bei banken... außerdem handelt es sich meistens um meherere seiten. also die lupe gezückt!
und nein, das ist doch kein gejammer ;-)

Elisabetta1 - 28. Aug, 21:05

Bei Vertragsvereinbarungen ist ja wirklich immens wichtig, dass man alles lesen kann, um nicht so leicht über's Ohr gehauen zu werden.
Wir wollen ihnen ja nicht gleich unterstellen, dass sie es liebend gerne tun!
;-))

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